In unserem Gmail Test vergleichen wir heute die bewährte Gmail Inbox mit der neuen Google Inbox. Seit Veröffentlichung der Google Inbox stellt Google nun zwei Oberflächen zur Bearbeitung von Mails zur Verfügung. Obwohl sich die neue Google „Inbox by Gmail“, wie Sie offiziell genannt wird, aktuell noch in der Betaphase befindet, ziehen wir bereits heute schon in unserem Gmail Test einen ersten Vergleich.
Übersichtlichkeit des Posteingangs
In Sachen Übersichtlichkeit wirkt die neue Inbox auf den ersten Blick sehr aufgeräumt. Durch die Bündelung von Mails der gleichen Art und deren Darstellung in einer Zeile wird die Übersichtlichkeit erhöht. Zwar verfügt die Gmail Inbox auch über Kategorien, doch die Mails werden bei der Gmail Inbox je Kategorie in einem separaten Reiter dargestellt. Die führt letztlich zu mehreren thematisch getrennten Posteingängen. In der neuen Inbox hat man dagegen eine zentrale Ansicht die Mails der gleich Art einfach bündelt. Aus unserer Sicht ein klarer Vorteil für die neue Inbox, da in einer Oberfläche viele eingehende Mails aufgeräumt dargestellt werden. 1:0 im Gmail Test für die neue Inbox.
E-Mail Editor
Der E-Mail Editor zum verfassen der Mails wirkt in der Google Inbox bereits auf den ersten Blick sehr unausgereift. Einfache Formatierungsmöglichkeiten gibt es und auch die Möglichkeit zum anhängen von Dateien besteht, aber viel mehr auch nicht. Hier merkt man noch den frühen Entwicklungsstatus der Inbox, die hier im Vergleich zum klassichen Gmail Editor nicht mithalten kann. Wer Wert auf die gewohnten Features des klassischen Gmail Editors legt und Funktionen, wie z.B. die Rechtschreibprüfung oder das Einfügen von Links auf Bilder und Drive-Dokumente regelmäßig nutzt, der ist aktuell in der gewohnten Gmail Umgebung noch besser aufgehoben. 1:1 Ausgleich im Gmail Test.
Strukturierung der Mails und Automatisierungsmöglichkeiten
Die Möglichkeiten zur Strukturierung von E-Mails sind in der klassischen Gmail Oberfläche nahezu perfekt. Nachrichten können über Labels klar strukturiert werden, wobei eine Mail auch mehreren Labels zugeordnet werden kann. Des Weiteren können Mails mit einem Stern markiert werden. Bei Bedarf kann man die Stern-Markierungen auch noch in verschiedenen Farben ausprägen und somit wichtige Mails priorisieren und strukturieren. Nicht zu vergessen die Filterfunktionalität von Gmail. Hier können Mail nachezu beliebig und automatisch weitergeleitet, einem Label zugeordnet oder einfach gelöscht werden. An dieser Stelle kann die neue Google Inbox noch nicht mithalten. Außer der automatischen Zuordnung zu einer bestimmten Kategorie bzw. Label und automatischen überspringen des Posteingangs geht hier noch nicht viel. Zwar kann man in der Inbox Mails auch anpinnen und so gesondert markieren, aber im Vergleich zu den Stern-Markierungen in Gmail kann dieses Feature nicht mithalten. Einen Vorteil hat die Google Inbox allerdings: durch die Bündelung der Mails können alle Mails innerhalb einer Kategorie mit nur einem Klick abgehakt und archiviert werden. Trotzdem ein klarer Punkt für die klassische Gmail Oberfläche. 1:2
Aufgabenbearbeitung
Während sich die klassische Gmail Inbox schön in die Google Aufgaben integriert und aus einer Mail, per Klick ein Aufgabe angelegt werden kann, enthält die neue Google Inbox eine eigene Aufgabenfunktionalität. Über die Google Inbox lassen sich somit nicht nur Mails bearbeiten, sondern es können auch Erinnerungen angelegt werden. Mit dieser Funktionalität können einerseits Mails auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Diese Mails erscheinen dann automatisch wieder in der Inbox. Auch lassen sich unabhängig von den Mails auch Aufgaben und Notizen über diese Erinnerungsfunktion anlegen. Sofern ein Datum gepflegt wird, erscheint die Erinnerung dann ebenfalls zu gegebener Zeit in der Inbox. Im Übrigen lassen sich auch wiederholende Aufgaben mit dieser neuen Funktionalität einstellen. Ein tolles Feature, dass man bei den Google Aufgaben vergeblich sucht, ebenso wie den Zugriff auf die Google Aufgaben per App. Bei der Android App für die neue Google Inbox sind die Erinnerungen natürlich mit dabei! Aus unserer Sicht ein klarer Pluspunkt für die Google Inbox. 2:2
Integration zu anderen Google Tools
In der klassischen Gmail Oberfläche lässt sich aus einer Mail ein Termin erzeugen. Auch lassen sich Drive Doumente genauso wie Google+ Fotos problemlos in einer Mail ablegen. Auch E-Mail Anhänge lassen sich direkt in Drive ablegen oder über Google Docs sogar direkt öffnen und bearbeiten. Diese Features wurden für die Googe Inbox leider noch nicht implementiert. Ein weiterer Punkt im Gmail Test für die klassische Gmail Inbox. 2:3
Technische Voraussetzungen
Für Gmail gibt es neben der Webanwendung auch Apps für Android und Apple Endgeräte. Entsprechend ist über die klassische Gmail App ein geräteunabhängiges Arbeiten jederzeit möglich und das immer mit gleichem Look & Feel. Für alle Smartphone-Besitzer mit Android 4.1 oder höher gibt es auch für die die Google Inbox bereits eine App. Die Webanwendung rufen Sie einfach über inbox.google.com auf. Eine App für iPhone und iPad gibt es aktuell noch nicht. Endstand: 2:4 für die klassische Gmail Inbox.
Fazit: Obwohl die Inbox noch sehr neu ist, hat Sie einige Vorteile und kann beim Thema Übersichtlichkeit und Arbeitsorganisation punkten. Auf den zweiten Blick merkt man jedoch schnell, dass noch einige sehr gute Features aus der klassischen Gmail Oberfläche fehlen. Google wird einige davon mit der Zeit sicherlich noch hinzufügen. Bis dahin ist aus rein funktionaler Sicht die gewohnte Gmail-Oberfläche klar im Vorteil. Aber trotzdem spricht absolut nichts dagegen ab und zu über die Inbox zu arbeiten und diese für seine persönlichen Belange einzustellen. Ein paralleles einsetzen der beiden Oberflächen ist ohne Probleme möglich. Sie wollen die Google Inbox selbst ausprobieren? Hierzu benötigen Sie aktuell noch eine Einladung zur Google Inbox. Mehr hierzu erfahren Sie in unserem Google Tools Artikel zur Google Inbox.