Home / Google Tools / Speicherplatzverwaltung im neuen Google Fotos

Speicherplatzverwaltung im neuen Google Fotos

Speicherplatzverwaltung im neuen Google Fotos

Ein großer Unterschiede zwischen Google+ Fotos und dem neuen Google Fotos ist die geänderte Speicherplatzpolitik. Google wirbt beim neuen Google Fotos mit unbegrenztem kostenlosem Speicherplatz bei „hoher Qualität“ bis zu 16 MP. Bei Google+ Fotos gab Google diese Grenze noch mit einer Auflösung von 2048×2048 Pixel an. Es fällt natürlich sofort auf, dass die Angaben dieser Grenzen schon in anderen Maßeinheiten vorliegen. Um besser vergleichen zu können, müssen wir diese erst einmal umrechnen. Ein Foto im Seitenverhältnis 4:3 und einer Auflösung von 4618×3463 Pixeln entspricht ca. 16 MP. 2048 x2048 Pixel entsprechen ungefähr 4,1 MP. (Wer mehr über die Beziehung zwischen MP und Auflösung wissen will, kann sich hier und hier noch näher damit beschäftigen.)

Auf den ersten Blick sieht das natürlich super aus, Bilder können nun mit ca. 4 mal höher MP Anzahl kostenlos abgespeichert werden. Aber man muss das ganze etwas relativieren.

Das neue Google FotosZunächst muss man noch wissen, dass es für den Upload von Bildern zu Google Fotos zwei verschiedene Optionen gibt, nämlich „Hohe Qualität“ und „Originalgröße“. Diese Option kann pro Gerät individuell gewählt werden, sprich auf dem Smartphone kann „Hohe Qualität“ gewählt sein, während auf dem Tablet die Bilder in Originalgröße zu Google Fotos gesichert werden.

Die Option „Originalgröße“ ist recht schnell erklärt. Ist diese Option gewählt, werden die Bilder unverändert so wie sie sind bei Google Fotos gesichert. Es erfolgt keine Änderung der Dateigröße und keine Änderung der Auflösung. Allerdings wird die Dateigröße auf das vorhandene Speicherkontigent bei Google angerechnet. Für Video gilt dasselbe, keine Veränderung oder Komprimierung, aber die Größe wird auf das Speicherkontigent angerechnet.

Die Option „Hohe Qualität“ ist ein bisschen vielschichtiger. Die Fotos, die mit dieser Option gesichert werden, werden nicht auf das Speicherkontigent angerechnet, somit hat man wirklich unbegrenzt Speicherplatz zur Verfügung. Allerdings muss man dazu wissen, dass die Fotos bei dieser Option je nach Größe unterschiedlich komprimiert werden. Dabei muss man 2 Fälle unterscheiden: Bilder, die größer sind als 16 MP und Bilder die kleiner sind als 16 MP.

Bilder, die kleiner sind als 16 MP werden beim Upload lediglich komprimiert, d.h. die Auflösung bleibt erhalten aber die Dateigröße verringert sich um die Hälfte oder sogar noch mehr. Bei Google+ Fotos wurden Bilder, die kleiner als 2048×2048 waren, überhaupt nicht verändert. Ist also die Option „hohe Qualität“ gewählt, benutzt Google bei Google Fotos bei allen Bildern eine ziemlich starke Komprimierung, die aber scheinbar keinen großen Qualitätsverlust mit sich bringt. Unterschiede zum Original sind auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Erst bei einer Vergrößerung eines Bildausschnitts werden Unterschiede von Original und der Kopie auf Google Fotos sichtbar. Die Kopie erscheint etwas dunkler und kontrastärmer, Schriften in der Kopie eine Nuance unschärfer. Einen recht guten und ausführlichen Test dazu findet man bei den Autoren von ZDNet. Hier gibt es einen Praxistest, der sich näher mit der Qualität der Bilder beschäftigt.

Bilder, die größer als 16 MP sind, werden zusätzlich zur Komprimierung auch noch auf eine Auflösung von 16 MP verkleinert. Spätestens jetzt muss man sich also überlegen, ob man damit leben kann. Für einen Hobbyfotografen sollte eine Änderung der Dateigröße durch eine besserer/stärkere Komprimierung ohne merkbaren Qualitätsverlust kaum eine Rolle spielen. Auch das Verkleinern der Auflösung sollte nicht wirklich stören, denn für das Ausrucken von Fotos für ein Fotobuch oder auch für ein etwas größerer Poster reicht eine Auflösung von 16 MP allemal. Profifotografen hingegen, die ihre Bilder teilweise unkomprimiert im RAW-Format aufnehmen um sie später noch besser bearbeiten zu können, stören sich vermutlich schon an der Komprimierung, von der Änderung der Auflösung, welche viel mehr Auswirkungen auf das Foto hat, ganz zu schweigen. Daher muss man sich wirklich im Vorfeld überlegen, was man denn mit seinen Fotos später alles tun will. Ist man sich darüber bewußt, kann man auch entscheiden wie man seine Bilder sichern will – kostenlos und komprimiert oder kostenpflichtig und original.

Während man bei der Darstellung von Bildern mit der Qualität von Google Fotos sehr zufrieden sein kann, sieht es in Verbindung mit Videos anders aus. Filme mit einer höheren Framerate wie 60 fps oder 120 fps, werden durch den Upload auf 30 fps begrenzt. Die Datenrate sinkt von 30 auf 6 MBit/s, was mit Qualitätseinbußen verbunden ist. Mehr dazu ebenfalls im Praxistest von ZDNet.

Hier geht es weiter zu Teil 7: Fazit.

Hier gehts es zurück zu Teil 5: Google Fotos Integration in Google Drive.